AG 1 untersucht ein grundlegendes kulturelles und soziales Phänomen: dass sich Menschen fortlaufend kategorisierend unterscheiden. Sie tun dies etwa nach Nationalität, Ethnizität, Religion, Alter, Geschlecht, Leistung oder sexueller Orientierung. Humandifferenzierung ist die perzeptive und imaginative, sprachliche und semiotische, praktische, evaluative und räumliche Teilung des gesellschaftlichen Personals. Gesellschaften entwickeln hier ihre eigenen Ethnosoziologien, mit denen sie soziale Zugehörigkeiten herstellen. Neben der Sortierarbeit, die die Unterscheidenden selbst betrifft, konstituiert Humandifferenzierung zudem die Außenunterscheidung des Menschen von Tieren und Artefakten wie etwa Robotern. Humandifferenzierung fußt auf kulturellen Wissensordnungen – auf Zeichensystemen, Diskursen, Praktiken, körperlichem Knowing How – und manifestiert sich in Gesellungsformen und sozialen Formationen. Das Ziel der AG ist es, eine allgemeine, empirisch gesättigte Theorie der Humandifferenzierung zu entwickeln, die deren soziokulturelle Funktionen bestimmt. Ihr forschungsorganisatorischer Kern ist der gleichnamige Sonderforschungsbereich.

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